In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema Michel Armand befassen, das in verschiedenen Bereichen für Aufmerksamkeit und Debatte gesorgt hat. Michel Armand ist ein Konzept, das aufgrund seiner Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft Interesse und Kontroversen hervorgerufen hat. Im Laufe der Geschichte hat Michel Armand in verschiedenen Kontexten eine entscheidende Rolle gespielt, und sein Einfluss ist auch heute noch relevant. Von seinen Ursprüngen bis zu seiner Entwicklung war Michel Armand Gegenstand von Analysen und Überlegungen durch Experten und Wissenschaftler, die versuchten, seine Bedeutung und Reichweite in sozialen, kulturellen und politischen Dynamiken zu verstehen. In diesem Sinne ist es wichtig, sich umfassend und kritisch mit dem Thema Michel Armand auseinanderzusetzen, um eine breite und bereichernde Perspektive anzubieten, die zum Wissen und Verständnis dieses Themas beiträgt.
Seit 2011 ist Armand für das CIC energiGUNE (Centre for Cooperative Research on Alternative Energies) im baskischen Álava tätig.[7] Er ist dort Mitglied im wissenschaftlichen Beirat und leitet eine Forschungsgruppe zu Polymerelektrolyten.[7]
In Lithiumionenakkumulatoren wandern beim Laden und Entladen Lithiumionen zwischen Festkörpern hin und her. Diese behalten bei der Aufnahme oder Abgabe von Lithium ihre wesentliche Struktur. Eine solche Einlagerung wird Interkalation genannt. 1972 und 1973 veröffentlichte Armand Forschungsarbeiten zu entsprechenden Verbindungen und Reaktionen.[2][10]
Forschung, Entwicklung und Produktion
In den späten 1970er Jahren schlug Armand ein Akkumulatorkonzept vor, bei dem sowohl an der Pluspolseite als auch an der Minuspolseite strukturstabile feste Materialien verwendet werden, die Lithium aufnehmen und wieder abgeben können, d. h. Interkalationsmaterialien.[1] Beim Laden und Entladen pendeln Lithiumionen zwischen den Elektroden hin und her; das Konzept wurde wegen der Hin- und Herbewegung „Schaukelstuhlbatterie“ (rocking chair battery) genannt. Sehr kurze Zeit nach Armands Vorschlag konnte Bruno Scrosati Lade- und Entladekurven einer entsprechenden Batteriezelle zeigen, die Titandisulfid und Lithiumwolframoxid als Elektrodenmaterialien nutzte.[1]
Nachdem 1975 Daten zur Leitfähigkeit von Polyethylenoxid mit darin gelösten Salzen veröffentlicht worden waren, erkannte Armand, dass sich solche Polymerelektrolyte für die Anwendung in elektrochemischen Energiespeichern eignen,[11][12] und er reichte zusammen mit Michel Duclot entsprechende Patente ein.[12][13][14] Er hatte erkannt, dass bei der Verwendung der festen Interkalationselektroden, die im Batteriebetrieb Lithium aufnehmen und wieder abgeben, weiche Elektrolyte vorteilhaft sind.[15] Mit seiner Forschung wurde er zum Pionier der polymeren Festelektrolyte und der Lithium-Polymer-Batterie.
Die Arbeitsgruppe von John B. Goodenough hatte 1997 das Lithiumeisenphosphat LiFePO4 (LFP) als neues Elektrodenmaterial für Lithiumionenakkumulatoren vorgeschlagen. Armand erkannte sofort, dass das neue Material sehr gut zu Polymerelektrolyten passte,[4] und erfasste sein Entwicklungspotential als Erster.[16] Um es technisch anwendbar zu machen, musste aufgrund der geringen elektrischen Leitfähigkeit von LFP zunächst ein Verfahren entwickelt werden, das LFP in der erforderlichen Reinheit lieferte und das die LFP-Elektrode durch feinverteilten Kohlenstoff elektrisch leitfähig machte.[5] Armand baute eine Zusammenarbeit mit Goodenough auf, steuerte bedeutende Beiträge zur Lösung der Probleme bei und war somit an der Entwicklung und Kommerzialisierung des Lithium-Eisenphosphat-Akkumulators wesentlich beteiligt.[5] Die Forschungsarbeiten in Montreal führten 2001 zur Gründung von Phostech Lithium Inc., eines Unternehmens zur Produktion von Lithiumeisenphosphat für die Anwendung in Akkumulatoren.[17] 2012 erreichte Phostechs Werk eine Produktionskapazität von 2500 Tonnen jährlich.[18]
Armand ist im wissenschaftlichen Beirat eines Herstellers von Superkondensatoren.[19] Er war oder ist Mitherausgeber oder Beiratsmitglied verschiedener wissenschaftlicher Zeitschriften (Solid State Ionics, Journal of Applied Electrochemistry, Synthetic Metals, Journal of Power Sources,[8]Bulletin of Electrochemistry).
Anwendung der auf Armands Entwicklung beruhenden Lithium-Polymer-Akkus
Nachdem Armand gezeigt hatte, dass sein vor 1980 erfundener Lithium-Polymer-Akku mit Lithiumeisenphosphat leistungsfähiger wird, rückte eine technische Anwendung näher. Der französische Mischkonzern Bolloré gründete 2001 das Unternehmen BatScap, auch mit dem Ziel der Entwicklung von Lithium-Polymer-Akkus. Das CNRS beschloss 2003, die Batteriepatente an Phostech zu verkaufen.[20] Nach Armands Meinung war der Verkaufspreis viel zu niedrig; er protestierte erfolglos beim Forschungsministerium.[20] 2005 stellte Bolloré mit dem BlueCar das erste Elektroauto mit Polymerakku vor.[21] 2011 begann die Serienproduktion, aus der über 4000 Fahrzeuge und damit ein beträchtlicher Anteil der Autos vom Autovermieter Autolib’ übernommen wurden.
Werke
Armand hat 30 Doktoranden betreut und 200 Patente eingereicht.[3] Laut der Datenbank Scopus veröffentlichte er mindestens 420 wissenschaftliche Aufsätze.[22] Zum Stand Juni 2021 war sein Scopus-h-Index 87.[22]ResearchGate nennt über 540 Werke.[23]
Zu seinen am häufigsten zitierten Veröffentlichungen zählen:
Polymer solid electrolytes – an overview, 1983[24]
mit Jean-Marie Tarascon: Issues and challenges facing rechargeable lithium batteries, 2001 (über 14300-mal zitiert)[25]
mit Jean-Marie Tarascon: Building better batteries, 2008 (über 12800-mal zitiert)[26]
mit Frank Endres, D. R. MacFarlane, H. Ohno, Bruno Scrosati: Ionic-liquid materials for the electrochemical challenges of the future, 2009 (über 3400-mal zitiert)[27]
Auszeichnungen (Auswahl)
Michel Armand hat über 15 Auszeichnungen und Preise erhalten.[7] Dazu zählen:[7]
2016 Medaille für hervorragende Leistung (IBA Medal of Excellence) der International Battery Association IBA[34]
2016 Ehrendoktorwürde der Deakin University in Melbourne, Australien.[35] Armand hat dort auch eine Ehrenprofessur inne.[36]
Als 2019 der Nobelpreis für Chemie „für die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien“ verliehen wurde, war Armand trotz seiner wichtigen Beiträge dazu nicht unter den Preisträgern.[3][37][38] Er wurde daher als der „vergessene“ Forscher bezeichnet.[39] Die Regeln für die Vergabe der Nobelpreise sehen vor, dass ein Preis zwischen höchstens drei Laureaten geteilt werden kann. Die Vergabekommission der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften entschied sich für John Goodenough aus den USA, M. Stanley Whittingham aus Großbritannien – beide haben mit Armand zusammengearbeitet[3] – sowie Akira Yoshino aus Japan. Sie haben die Lithiumionenbatterie verwirklicht. Wegen der Höchstzahl von drei Geehrten konnte der Franzose Armand, der das Konzept dieses Energiespeichers entworfen hatte, nicht mehr berücksichtigt werden.
Literatur
Alain Mauger, Christian M. Julien, John B. Goodenough, Karim Zaghib: Tribute to Michel Armand: from Rocking Chair – Li-ion to Solid-State Lithium Batteries. In: Journal of The Electrochemical Society. Band167, Nr.7, 2. Januar 2020, ISSN1945-7111, S.070507, doi:10.1149/2.0072007JES (iop.org).
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Heng Zhang, Chunmei Li, Gebrekidan Gebresilassie Eshetu, Stéphane Laruelle, Sylvie Grugeon: From Solid‐Solution Electrodes and the Rocking‐Chair Concept to Today's Batteries. In: Angewandte Chemie. Band132, Nr.2. Wiley-VCH, 7. Januar 2020, ISSN0044-8249, S.542–546, doi:10.1002/ange.201913923 (wiley.com).
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Mogalahalli V. Reddy, Alain Mauger, Christian M. Julien, Andrea Paolella, Karim Zaghib: Brief History of Early Lithium-Battery Development. In: Materials. Band13, Nr.8. MDPI, 17. April 2020, ISSN1996-1944, S.1884, doi:10.3390/ma13081884, PMID 32316390 (mdpi.com).
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↑ abIMLB 2014 - Speakers. In: 17th International Meeting on Lithium Batteries (IMLB 2014) > Keynote and Invited Speakers. The Electrochemical Society, abgerufen am 28. Juni 2021 (englisch).
↑Dr. Michel Armand Biography. In: IBA 2016 International Battery Association, March 20 to 25 in Nantes, France > IBA2016 Guest of Honor. International Battery Association IBA, 2016, abgerufen am 5. Juli 2021 (englisch).
↑
G. Nagasubramanian, D. H. Doughty: Polymer Electrolytes: Problems, Prospects, And Promises. Proceedings of the 8th Asian Conference, Langkawi, Malaysia, 15 – 19 December 2002. In: Solid State Ionics – Trends in the New Millennium. World Scientific, Langkawi, Malaysia 2002, ISBN 978-981-238-248-1, S.203–214, doi:10.1142/9789812776259_0024 (worldscientific.com).
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↑Patent FR7832976: Nouveaux matériaux élastomères à conduction ionique. Angemeldet am 22. November 1978, veröffentlicht am 20. Juni 1980, Anmelder: Agence Nationale de Valorisation de la Recherche (ANVAR), Erfinder: Michel Armand, Michel Duclot.
↑Patent US4303748: Electrochemical generators for producing current and new materials for their manufacture. Angemeldet am 20. November 1979, veröffentlicht am 1. Dezember 1981, Anmelder: Agence Nationale de Valorisation de la Recherche (ANVAR), Erfinder: Michel Armand, Michel Duclot.
↑Bernadette Bensaude Vincent, Michel B. Armand, Hervé Arribart: ARMAND Michel B., 2001-09-18. In: Sciences : histoire orale (SHO) > Individus > ARMAND Michel B., 2001-09-18. 18. September 2001, abgerufen am 3. Juli 2021 (englisch).
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Michel Armand: Polymer solid electrolytes - an overview. In: Solid State Ionics. Band9-10. Elsevier, Dezember 1983, S.745–754, doi:10.1016/0167-2738(83)90083-8 (elsevier.com).
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Jean-Marie Tarascon, Michel Armand: Issues and challenges facing rechargeable lithium batteries. In: Nature. Band414, Nr.6861, November 2001, ISSN0028-0836, S.359–367, doi:10.1038/35104644 (nature.com).
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Michel Armand, Jean-Marie Tarascon: Building better batteries. In: Nature. Band451, Nr.7179, Februar 2008, ISSN0028-0836, S.652–657, doi:10.1038/451652a (nature.com).
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Michel Armand, Frank Endres, Douglas R. MacFarlane, Hiroyuki Ohno, Bruno Scrosati: Ionic-liquid materials for the electrochemical challenges of the future. In: Nature Materials. Band8, Nr.8, August 2009, ISSN1476-1122, S.621–629, doi:10.1038/nmat2448 (nature.com).
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Kathrin Zinkant: Batterie-Pioniere erhalten Nobelpreis in Chemie. In: Tamedia Publikationen Deutschschweiz AG (Hrsg.): Tages-Anzeiger. 9. Oktober 2019, ISSN1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 24. Juli 2021]).