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Ludwig Müller-Uri wurde als Sohn eines Glasbläsers in Lauscha geboren.[2] Bereits während seiner Schulzeit wurde er als Gehilfe in der Glashütte beschäftigt. Nach seiner Schulzeit machte er eine Ausbildung als Tafelglasmacher in der Glashütte zu Marienthal. Nach dem Ende seiner Ausbildung kehrte er nach Lauscha zurück und fertigte dort Glasaugen für Spieltiere und Puppen.[3] In der Augenherstellung für Sonneberger Spielzeug entwickelte er sich zum „Begabtesten seines Faches“.
1832 wurde der Würzburger Augenarzt Heinrich Adelmann (1807–1884) auf die besonders gut gelungenen Puppen- und Tieraugen aufmerksam und kontaktierte noch im gleichen Jahr Ludwig Müller-Uri.[4]
Durch Heinrich Adelmann wurde Ludwig Müller-Uri zu ersten Versuchen veranlasst, Kunstaugen für Menschen zu erzeugen.[5] Zur Gestaltung der Iris entwickelte Ludwig Müller-Uri „seine eigene Manier der Schmelzfarbenmalerei“ (Emailmalerei), der später die komplette Irisgestaltung ganz aus Spezialgläsern folgen sollte. Als Grundglas für den Augenkörper nutzte er vorerst das in der Lauschaer Glashütte geschmolzene Beinglas. 1835 konnte Ludwig Müller-Uri seine erste Augenprothese einem Patienten einsetzen.[2][6]
1868 wurde in Gemeinschaftsarbeit der Augenkünstler, insbesondere Friedrich-Adolf Müller (Neffe von Ludwig Müller-Uri) mit den Glasmeistern Septimius Greiner-Kleiner, Christian Müller-Pathle und August Greiner-Wirth, das sogenannte Kryolithglas (Natriumhexafluoraluminat) entwickelt.[3]
Kryolithglas hält der Tränenflüssigkeit wesentlich besser stand als das in Paris gebräuchliche Bleiglas oder das in Lauscha vorher genutzte Beinglas, so dass die Lebensdauer der Augenprothesen erheblich verlängert werden konnte.
1885 gelang mit dem geschmeidigen Kryolithglas die ideale Gestaltung des „Iridoscleralrandes“.
Ludwig Müller-Uri starb am 5. November 1888 im Alter von 77 Jahren in seinem Heimatort Lauscha.[2]
Okularistik heute
Augenprothesen sind einzelgefertigte Unikat-Kunstwerke, die damals wie heute individuell angepasst werden. Die durch Ludwig Müller-Uri begründete Okularistik wird heute in ca. 30 Betrieben in seiner Tradition der Augenfertigung fortgesetzt, wobei die Thüringer Augen-Glaskünstler bisher als Marktführer unerreichbar gelten und ca. 100.000 bis 200.000 Kunden weltweit betreuen.[7]
Auszeichnungen
Große Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft auf Gewerbe- und Industrieausstellungen 1844 (Berlin) und 1855 (München)
1878 Silberne und 1887 Goldene Verdienstmedaille des Ernestinischen Hausordens für Kunst und Wissenschaft von “seinem Landesherrn” Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen
WDRZeitZeichen Sendung vom 4. September 2011, nachzuhören im Podcast (abgerufen am 4. September 2011; MP3; 6,9 MB).
Quellenangaben
↑Müller-Uri, Ludwig. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Auflage. Menghin – Pötel. Walter de Gruyter, 2011, S.292 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „Müller-Uri, Ludwig, bis 1872 Müller, Fabrikant, * 4.9.1811 Lauscha (Thüringen), † 7.11. 1888 Lauscha. Der gelernte Glasmacher arbeitete als Tier- und Puppenaugenhersteller in der väterlichen Werkstatt in Lauscha. Seit Beginn der dreißiger Jahre fertigte er künstliche Menschenaugen aus Beinglas an, die er zunächst im Auftrag eines Würzburger Mediziners herstellte und seit 1835 eigenständig auf den Markt brachte. Seit einem Fortbildungsaufenthalt in Paris 1849/50, wo seinerzeit die besten Augenprothesen gefertigt wurden, verwandte M.-U. für die Färbung der Iris gedrehte Stäbchen aus verschiedenfarbigem Drahtglas. Seine seit 1868 aus Fluornatrium- und Kryolithglas hergestellten künstlichen Augen konnten sich schon bald gegenüber ihrem französischen Vorbild behaupten und wurden auf internationalen Gewerbeausstellungen mehrfach ausgezeichnet.“
↑Sibylle Scholtz, Myriam Becker, Lee MacMorris, Achim Langenbucher: Curiosities in Medicine: Alphabetically. Springer Nature, 2022, ISBN 978-3-03114002-0, S.100 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „The final step in the development of "modern eye prostheses" in Germany came from Professor Heinrich Adelmann (1803-1884) of Würzburg. In 1832, he convinced glassblower and maker of glass eyes for dolls, Ludwig Müller-Uri (1811–1888) from Lauscha, to produce artificial eyes made of glass. The "Parisian eyes," given by Adelmann to Müller-Uri, were the template for the development of an artificial eye to fit all requirements. While French colleagues, the so-called ocularists had been working with lead glass which fades from tear secretions, Müller-Uri developed the German artificial eye based on new techniques and new material. He won the medal of merit at the crafts and industries exhibitions in 1844 (Berlin) and 1855 (Munich) by using a mix of sand, soda, pearl ash, and bone ash.“
↑Frank Patalong: 30 Jahre »Baby Born«-Spielzeug: Püppi macht Pipi. In: Der Spiegel. 13. April 2021, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Januar 2024]).
↑Daniel Brunner: Lauscha: Am Anfang war der Apfel. In: FAZ.NET. 23. Dezember 2007, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 17. Januar 2024]).
↑Sendung von WDR 5, ZeitZeichen: Zum 200 Geburtstag von Ludwig Müller-Uri, 4. September 2011, 09:30 Uhr.