In der heutigen Welt ist Gerhard Polt ein Thema, das die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf der ganzen Welt erregt hat. Ob aufgrund seiner Relevanz in der heutigen Gesellschaft, seines Einflusses auf das tägliche Leben oder einfach seiner Beliebtheit in den sozialen Medien, Gerhard Polt ist zu einem Brennpunkt für Diskussionen, Debatten und Analysen geworden. Mit seinem Einfluss in verschiedenen Bereichen ist es Gerhard Polt gelungen, kulturelle und generationsbezogene Barrieren zu überwinden und zu einem Thema von Interesse für ein breites Publikum zu werden. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Gerhard Polt untersuchen und seine heutigen Auswirkungen und seine Relevanz in der heutigen Gesellschaft untersuchen.
Gerhard Polt wurde am 7. Mai 1942 in München geboren. Schon wenige Monate nach Gerhard Polts Geburt zog seine Mutter mit ihrem Sohn während des Zweiten Weltkriegs in den katholischen WallfahrtsortAltötting, um der zunehmenden Gefahr durch Bombenangriffe in München zu entgehen.
Sein Vater Richard, Rechtsanwalt und während des Kriegs Major, verbrachte einen Teil der Kriegsjahre in Wien. Nach der Rückkehr des Vaters aus der Kriegsgefangenschaft nach München bezog die Familie 1951 wieder ein gemeinsames Zuhause in der Stadt. 1957 erfolgte erneut ein Umzug Polts mit seiner Mutter innerhalb Münchens in die Amalienstraße in der Maxvorstadt. Dieser Straße widmete er Jahre später sein erstes Hörspiel Als wenn man ein Dachs wär’ in seinem Bau.
Nach seiner Rückkehr nach München arbeitete Polt als Übersetzer, Lehrer und Dolmetscher. Heute lebt Polt in Neuhaus (Gemeinde Schliersee). Er ist seit 1971 verheiratet und hat einen Sohn.
Polt begann seine Karriere mit einer Hörspielproduktion des Hessischen Rundfunks, Als wenn man ein Dachs wär’ in seinem Bau. Darin spielte er die Rollen von mehr als 30 verschiedenen Personen, die durch Maßnahmen der Stadtsanierung aus ihrer angestammten Umgebung, der Münchner Amalienstraße, vertrieben werden. Seinen ersten Bühnenauftritt hatte Polt 1975 mit dem kabarettistischen Programm der Kleinen Nachtrevue in der Münchner Kleinen Freiheit. Es folgten große Publikumserfolge an den Münchner Kammerspielen (u. a. Diridari und Tschurangrati), die er mit dem RegisseurHanns Christian Müller realisierte und in denen u. a. auch Dieter Hildebrandt, Otto Grünmandl und Gisela Schneeberger mitwirkten.
1979 wurde ein Manuskript Polts für die Sendung Einwürfe aus der Kulisse von Redakteuren des ZDF um einige kritische Stellen über Friedrich Zimmermann („Old Schwurhand“) gekürzt. Polt revanchierte sich ein Jahr später bei der Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises, die vom ZDF übertragen wurde. Da ihm erneut verboten worden war, Zimmermann zu erwähnen, hielt er in der ihm als Preisträger eingeräumten Zeit keine Ansprache. Stattdessen schlug er, unterbrochen von kurzen Pausen, scheinbar die Minuten tot, indem er z. B. darüber sprach, dass er nichts sagen würde („I sag ja nix, gell?“ – „also, aus mir ist nix herauszubringen... i bin ja net bled“), und deutete an, dass er sonst in einen Rechtsstreit mit einer „Rechtsabteilung“ kommen könne, den er sich finanziell nicht leisten könne; mit Hinweis auf eine auf der Bühne laufende Sanduhr wies er zudem immer wieder auf das Vergehen seiner angeblich zehnminütigen Rede- bzw. Bühnenzeit hin und empfahl u. a. dem Fernsehpublikum, auf die Zeit zu achten, falls nämlich nur ein Ausschnitt – z. B. nur acht Minuten – seiner Bühnenzeit gesendet würde und damit ja ein (herausgeschnittener) Teil fehlen würde; tatsächlich ging Polt nach etwa acht Minuten von der Bühne. Ebenfalls 1980 trat er als Gast in der ersten Folge des Scheibenwischers auf und nahm dort erneut Bezug auf die Auseinandersetzung mit dem ZDF. Er sprach über Satire im Fernsehen und zitierte den Programmdirektor mit der Aussage, „die Satire soll die Wirklichkeit nicht überzogen widerspiegeln“.
In seinen Rollen spielt Polt oft den engstirnigen und wenig reflektierenden Bürger, der mit großer Selbstverständlichkeit seine Meinung kundtut. Dabei bedient er sich auch gern bestimmter Klischees: die Intoleranz der Deutschen („Toleranz ist kein deutscher Begriff“), die deutsche Fremdenfeindlichkeit („der Asiate schmutzt nicht“). Aber auch Intellektuelle, Neureiche, Beamte oder Politiker werden von ihm pointiert dargestellt.
Viele seiner Bühnenauftritte absolvierte Polt zusammen mit der Biermösl Blosn.
1990 wirkte er zusammen mit der Biermösl Blosn an dem Toten-Hosen-Album Auf dem Kreuzzug ins Glück mit. Am Ende des Jahres 2005 tourte er mit den Toten Hosen und der Biermösl Blosn durch verschiedene Theater und Opernhäuser und spielte unter der Regie von Hanns Christian Müller das Programm Abvent.
Anlässlich seines 70. Geburtstages zeigte das Literaturhaus München vom 2. März bis 15. Juli 2012 eine Ausstellung mit dem Titel Braucht’s des?! – Gerhard Polt zum 70sten (Kuratorin: Sandra Wiest).
Seit 2016 engagiert sich Polt in München für die Gründung eines „Haus des Humors“ in einem denkmalgeschützten Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Viehhofs.
Sortiert nach Produktionsjahr bzw. Erstveröffentlichung.
Als wenn man ein Dachs wär’ in seinem Bau (Hörspiel) – CD (1976)
Der Erwin I – CD (1977)
D’ Anni hat g’sagt … – CD (1979)
Leberkäs’ Hawaii – CD (1981)
Kehraus (Hörspiel) – Doppel-CD (1981/1999)
Fast wia im richtigen Leben – CD (1981)
i.A. Deutelmoser – CD (1985)
Freibank Bayern, mit der Biermösl Blosn – CD (1987, neu 2007)
Kinderdämmerung – CD (1996)
Die Klassiker – CD (1997)
Der Standort Deutschland – CD (1997)
Rafael Schmitz der Pommfritz – CD (1997)
Attacke auf Geistesmensch – CD (1998)
Gerhard Polt liest Lausbubengeschichten – CD (1998)
Und wer zahlt’s? – CD (2000)
Abfent, Abfent …! – CD (2001)
Die ganze Welt und überhaupt, mit Otto Grünmandl – CD (2002)
Der unbekannte Valentin, mit Gisela Schneeberger und Biermösl Blosn – CD (2002)
Kabarettgeschichte(n) – 2 CDs (enthält das Hörspiel Als wenn man ein Dachs wär’ in seinem Bau, 1981, und ein Porträt Gerhard Polts von Inge Kurtz, 2002)
Kinderdämmerung – Neuauflage – CD (2003)
Gerhard Polt – Gerhard Polt – DVD (2003)
Bühnen-Box, die besten Nummern – 3 CDs + 1 DVD (2004)
Gerhard Polt – Gerhard Polt 2 – DVD (2004)
Gerhard Polt – Fast wia im richtigen Leben – 5 DVDs (2005)
Hundskrüppel – Lehrjahre eines Übeltäters – CD (10/2005)
Gerhard Polt, Biermösl Blosn – Bayern Open – DVD (02/2006)
Gerhard Polt, Biermösl Blosn – Tschurangrati – DVD (04/2006)
Gerhard Polt, Biermösl Blosn – Obatzt is / Crème Bavaroise – DVD (04/2006)
Geht in Ordnung – sowieso – ja mei, mit Eckhard Henscheid – CD (2006)
Eine menschliche Sau – CD (12/2006)
Stoibers Vermächtnis – CD (09/2007)
Gerhard Polt, Biermösl Blosn – Offener Vollzug – DVD (04/2008)
Apokalypsen – CD (11/2008)
Gerhard Polt, Biermösl Blosn – Jubiläum – CD (10/2009)
Fröhliche Frohheit – Weihnachts CD+DVD (10/2010) zusammen mit den Well Kindern
Gerhard Polt, Biermösl Blosn – Respekt: 30 Jahre Gerhard Polt und Biermösl Blosn – DVD (11/2011)
Gerhard Polt & Ardhi Engl – 2 CDs (11/2013) und DVD (11/2013)
Da fahrma nimmer hin – 2 CDs (07/2015)
A scheene Leich – CD (10/2015) mit den Geschwistern Well
Wer ist wir? – 2 CDs (12/2017)
Kasperl und der Wachtelkönig – 2 CDs (12/2017)
Schee war’s – CD (09/2018)
Gerhard Polt und die Well-Brüder 40 Jahre – CD und Vinyl (09/2020), JKP
2012: „Der Herr Polt“ – Sind Sie’s oder sind Sie’s nicht?, Filmporträt mit und über Gerhard Polt, von Ernst Eisenbichler in Zusammenarbeit mit Johannes Roßteuscher, anlässlich seines 70. Geburtstags
Fast wia im richtigen Leben, Band 1, mit Hanns Christian Müller, Friedl Brehm, Feldafing 1982
Fast wia im richtigen Leben, Band 2, mit Hanns Christian Müller, Brehm, Feldafing 1983, ISBN 3-921763-81-9
Da schau her, mit Hanns Christian Müller, Haffmans, 1984
Die Exoten, mit Hanns Christian Müller, Haffmans, 1985
Auf geht’s zur Wies’n – das Münchner Oktoberfest, mit Hanns Christian Müller sowie Fotografien von Thomas Klinger u. Giosanna Crivelli. Thiemig Verlag, München 1985. ISBN 3-521-04168-9
Ja, mei, mit Hanns Christian Müller, Haffmans, 1987
Menschenfresser und andere Delikatessen. Haffmans, 1997
Gerhard Polt; Herlinde Koelbl (Hrsg.): Gerhard Polt Bibliothek. Werke in 10 Bänden, mit Begleitbuch. Kein & Aber, Zürich 2012, ISBN 978-3-0369-5630-5 (Jubiläumsausgabe zum 70. Geburtstag)
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 546.
Der Mensch ist ein Viech, was lacht. Gerhard Polt und seine Welt des Humors. Von Victor Grandits und Magdalena Adugna, 44 min, Bayerischer Rundfunk 2022
↑Mit Scheren gepflastert. In: Der Spiegel. Nr.18, 1980, S.255, 257 (online). Zitat: „Über CSU-Zimmermann darf nicht gelacht werden: Das ZDF strich in der Kabarettsendung ‚Einwürfe aus der Kulisse‘ Anspielungen auf ‚Old Schwurhand‘.“
↑Elke Reinhard: Warum heißt Kabarett heute Comedy? Lit Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-8258-9231-X, S. 99 (zugleich Dissertation, Universität Mannheim 2005; Google Books).