Friedrich Adolph Kritzinger

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Die Spaziergänge bey Leipzig, 1781
Die Geschichte der Stadt Leipzig, 1778–1779
Die Kafeekanne, ein Kafeegespräch des Herrn Studio mit der Madame Savante vom Kafee, 1782

Friedrich Adolph Audemar Kritzinger (* 16. November 1726 in Leipzig; † 13. Juli 1793 ebenda) war ein Leipziger Autor, Sprachlehrer, Buchhändler, Verleger und Antiquar.

Wirken

Friedrich Adolph Kritzinger wurde als Sohn des Sprachlehrers und Parömiologen Christian Wilhelm Kritzinger (1689–1781) geboren. Über sein Leben gibt es keine weiteren gesicherten Angaben.

Er publizierte ausschließlich anonym oder unter Pseudonymen wie Wilhelm Tissot, J. D. T. de Bienvielle, M. W. Danneil oder Hans guck in die Welt mit teilweise fiktiven Erscheinungsorten. Kritzinger gilt als der Verfasser und Verleger einer Reihe von überwiegend satirischen und teilweise erotisch-frivol angehauchten Genreskizzen. Bis in das 20. Jahrhundert hinein hatte er einen sehr zweifelhaften Ruf inne, der Germanist Georg Witkowski bezeichnete die Schriften Kritzingers im Jahr 1909 noch als „Sumpfliteratur der kleinen Pasquille und Pamphlete“ und den Autor selbst als „spekulativen Buchhändler und literarischen Schwindler“[1]. Vor allem die Werke über seine Heimatstadt Leipzig und deren Vororte, insbesondere die „Spaziergänge nach…“ zählen heute zu wichtigen Quellen zum gesellschaftlichen Leben des 18. Jahrhunderts rund um die Messestadt.

Kritzingers Die Geschichte der Stadt Leipzig sowie Die Kafeekanne, ein Kafeegespräch des Herrn Studio mit der Madame Savante vom Kafee gelten heutzutage durchaus als ernstzunehmende Standardwerke zur Leipziger Geschichte bis zu jener Zeit beziehungsweise zur Kulturgeschichte des Kaffees. Das erste Buch behandelt die Leipziger Stadtgeschichte etwas unsortiert bis zum Erscheinungsjahr des Buches, in dem zweiten Titel in Form eines Dialogs wird die Geschichte des Kaffees belehrend, anschaulich und detailliert dargestellt.

Einige Titel mit vor allem seriös-medizinischem Hintergrund unter dem Pseudonym Wilhelm Tissot (in Anlehnung an den Schweizer Arzt Simon-Auguste Tissot, der im 18. Jahrhundert für seine Schriften bekannt war, in denen er sich gegen die Selbstbefriedigung richtete) sind nicht unbedingt komplett Kritzinger anzurechnen. Adolf Callisen vermutet in seinem Hauptwerk Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker, dass mehrere Personen das Pseudonym Wilhelm Tissot für ihre Publikationen nutzten.[2]

Werke (Auswahl)

  • Der Jüngling und die Schöne oder Vergnügen und Anmuth in Begebenheiten, geschildert von einem Liebhaber Gellertischer Schriften. Amsterdam 1761.
  • Das Frauenzimmer, Oder: Die scherzende Venus, in Begebenheiten nach der Mode. Amsterdam 1761.
  • Wilhelm Tissot : Die Weinflasche Chokolaten und Theekanne, ein curiöses Gespräch eines Herrn mit einer Dame vom Wein, Chokolate, Tee, Brantewein, Bier, Wasser, Schnupf- und Rauchtabak. 1761. (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Die Gräfinn von R***. Amsterdam 1762. (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Leben und Begebenheiten der sächsischen Gräfinn von ***. 1762. (Digitalisat der SLUB Dresden)
  • Die lustigen Leipzigerinnen. 1764.
  • : Die bunte Reihe, oder eine Handvoll lustigsatyrischer Gespräche, zwischen Leipziger neugierigen Junggesellen und politischen Mädchen. Scherzfeld 1764. (Digitalisat der SLUB Dresden)
  • Tissot : Entdeckungen und besondere Heimlichkeiten der Mannspersonen und Frauenzimmer. Frankfurt 1775. (Digitalisat der ThULB Jena)
  • Hans guck in die Welt : Artige Modernitäten, für Mannspersonen und Frauenzimmer curiös zu lesen. 1775. (Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
  • J. D. T. de Bienville : Der Familienarzt, und der Arzt der Gelehrten. Ein Werk vortrefflichen Inhalts. Strasburg 1776. (Digitalisat der SLUB Dresden)
  • T. : Die physische Venus. Lycoris selbst kann es lesen. 1776.
  • Wilhelm Tissot : Besondere Entdeckungen von der Schönheit der Frauenzimmer, nebst Schönheitsmitteln dieselbe zu erhalten, 1777.
  • Wilhelm Tissot : Das physiologische Taschenbuch, von der Natur des Menschen für Männer und Frauen, in welchem die Erzeugung der Menschen zu finden. . 1778. (Digitalisat, Teil 1 und Digitalisat, Teil 2 der SUB Göttingen)
  • Die Geschichte der Stadt Leipzig. 1779. (Digitalisat der SLUB Dresden)
  • Die Spaziergänge bey Leipzig, in Gesellschaft eines Freundes aus Niedersachsen besucht, und poetisch beschrieben von M.E.G.H. 1780.
  • Die Spaziergänge bey Leipzig, in Gesellschaft eines Freundes besucht, und gereimt beschrieben. 1781. (Digitalisat der ULB Sachsen-Anhalt, Halle (Saale))
  • Die Promenaden bey Leipzig, und zwar Der Spaziergang nach Eutritzsch. 1781. (Digitalisat der ULB Sachsen-Anhalt, Halle (Saale))
  • Der Spaziergang in Kuchengarten. 1781. (Digitalisat der ULB Sachsen-Anhalt, Halle (Saale))
  • Der Spaziergang nach Gohlis. 1781. (Digitalisat der ULB Sachsen-Anhalt, Halle (Saale))
  • Die Spaziergänge bey Leipzig, oder: Die Dorfhochzeit in Gesellschaft eines Freundes besucht. 1781. (Digitalisat der SLUB Dresden)
  • Der Gosenbruder und die Rückkehr von Eutritzsch. 1781. (Digitalisat der SLUB Dresden)
  • Wilhelm Tissot : Die Kafeekanne, ein Kafeegespräch des Herrn Studio mit der Madame Savante vom Kafee. 1782. (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Das goldne Buch für Hypochondristen und für hysterische Frauenzimmer, in Absicht auf ihre Gesundheit. 1784. (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • M. H. : Sammlung von verschiedenen raren sympathetischen, magnetischen und andern Curen. Wie auch von andern wunderbaren und in der Haushaltung nützlichen Kunststücken und Experimenten. Altona 1768. (Digitalisat der SUB Göttingen)
  • Wilhelm Tissot : Von der Erzeugung der Menschen beyderley Geschlechts. 2. Auflage, Frankfurt und Leipzig 1788.
  • Tissot : Die Erzeugung der Menschen und Heimlichkeiten der Frauenzimmer . 1791.
  • Wilhelm Tissot : Das curiöse Ehestands-Buch für Eheleute und Ehestandslustige, worinn die Erzeugung der Menschen, die Heimlichkeiten der Frauenzimmer und die Jungfernschaft natürlich beschrieben sind. 1794.
  • Neue medicinische Hausapotheke, alle innerliche und äuserliche Krankheiten mit leichten Mitteln in kurzer Zeit zu heilen . 2. Auflage, 1794. (Verfasserschaft nicht eindeutig geklärt, unter dem Namen Wilhelm Tissot)

Literatur

Nachweise

  1. Georg Witkowski: Geschichte des literarischen Lebens in Leipzig, Leipzig 1909, S. 470.
  2. Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Neunzehnter Band. Su-Unt, Copenhagen 1834, S. 275.