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Cotacachi
Ein zu Beginn der Regenzeit verschneiter Cotacachi
In einem der Volksmärchen der Quechua war Mama Cotacachi ein schönes Mädchen mit großem Landbesitz. Vater Imbabura, erschöpft von der Jagd nach den Frauen Cayambe und Tungurahua, entschloss sich mit Cotacachi zusammenzuleben. Aus dieser Verbindung ging ein kleinerer Vulkan hervor, der Yana Urcu. Als der Imbabura krank wurde, verhüllte er seinen Kopf mit einem weißen Tuch, weshalb er nur im Winter Schnee trägt, während es bei Cotacachi ganzjährig der Fall ist. Eine andere Überlieferung besagt, dass Cotacachi morgens früh verschneit ist, wenn sie in der Nacht Besuch von ihrem Liebhaber Imbabura hatte. Im Kontext dieses Volksglaubens sieht vor allem die ältere lokale Bevölkerung im Verlust des Gletschers eine Bestrafung von Mama Cotacachi, während die jüngere darin eine Folge der Klimaerwärmung erkennt.[2] Insgesamt wurde dieses Ereignis von der Bevölkerung mit Bestürzung aufgenommen, zumal es sich auf die Wasserversorgung im Umkreis auswirkt. Vor allem die älteren Quechua versuchten mit religiösen Zeremonien Mama Cotacachi zu besänftigen.[3]
Robert E. Rhoades, Xavier Zapata Rios und Jenny Aragundi Ochoa: Mama Cotacachi: History, local perceptions, and social impacts of climate change and glacier retreat in the ecuadorian Andes. In Ben Orlove, Ellen Wiegandt und Brian H. Luckman (Hrsg.): Darkening Peaks: Glacier Retreat, Science, and Society. University of California Press, Berkeley 2008, ISBN 978-0-520-25305-6, S. 216–224
Einzelnachweise
↑Robert E. Rhoades, Xavier Zapata Rios und Jenny Aragundi Ochoa: Mama Cotacachi: History, local perceptions, and social impacts of climate change and glacier retreat in the ecuadorian Andes. In Ben Orlove, Ellen Wiegandt, Brian H. Luckman (Hrsg.): Darkening Peaks: Glacier Retreat, Science, and Society. University of California Press, Berkeley 2008, ISBN 978-0-520-25305-6, S. 216–224, hier: S. 216
↑Robert E. Rhoades, Xavier Zapata Rios und Jenny Aragundi Ochoa: Mama Cotacachi: History, local perceptions, and social impacts of climate change and glacier retreat in the ecuadorian Andes. In Ben Orlove, Ellen Wiegandt, Brian H. Luckman (Hrsg.): Darkening Peaks: Glacier Retreat, Science, and Society. University of California Press, Berkeley 2008, ISBN 978-0-520-25305-6, S. 216–224, hier: S. 220, 221.